Ruhr-Universität Bochum – RUB News ■
Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben erforscht, wie altersbedingter Hörverlust die Aktivität im Gehirn verändert. Das Ergebnis ist erstaunlich – und alarmierend.
Was passiert im Gehirn?
Bei Hörverlust beginnt das Gehirn, fehlende akustische Informationen durch andere Sinneskanäle auszugleichen – zum Beispiel durch verstärkte visuelle Verarbeitung. Dabei werden Areale, die eigentlich für Hören zuständig sind, umfunktioniert. Dieser Anpassungsprozess klingt clever, ist aber mit einem Preis verbunden: Es bleibt weniger Kapazität für höhere Denkprozesse.
Warum ist das wichtig?
Die Umorganisation im Gehirn kann langfristig zu kognitiven Einschränkungen führen. Je länger der Hörverlust unbehandelt bleibt, desto stärker greift der Umbau im Gehirn – und desto schwieriger ist die Rückbildung.
Was kann man tun?
Frühe Hörgeräteversorgung oder gezieltes Hörtraining kann helfen, das Gehirn in seiner ursprünglichen Struktur zu stabilisieren. Prävention ist hier der entscheidende Hebel.
Fazit:
Hörverlust ist kein reines Ohrenproblem – er betrifft unser gesamtes Denkorgan. Wer geistig fit bleiben will, sollte sein Gehör ernst nehmen.