Hörschäden durch Kopfhörer vermeiden

Genau deshalb ist es so wichtig, das Gehör regelmässig, seriös und gewissenhaft prüfen zu lassen. Hörtraining kann zusätzlich unterstützen – und das nicht nur bei Kindern, die noch lernen, mit Geräuschen umzugehen. Auch Erwachsene, die lange Zeit unbemerkt Hörprobleme hatten, profitieren davon: Das Gehirn bleibt aktiv gefordert, kann verlernte Hörmuster wieder aufgreifen und die Hörgesundheit wird nachhaltig gestärkt.

HWB

ZDF ■ Ob beim Sport, Pendeln oder zum Entspannen zu Hause: Kopfhörer sind im Trend. Doch ständiger Gebrauch kann die Gesundheit belasten. Wie man die Ohren schützt und Risiken vermeidet.

Kopfhörer sind für viele zum ständigen Alltagsbegleiter geworden. Dass sie auch zu Hause gerne genutzt werden, zeigte kürzlich eine Umfrage für den Burda-Verlag: 26 Prozent der Befragten benutzen regelmäßig Kopfhörer, wenn sie zu Hause Videos schauen, weitere 30 Prozent gelegentlich.

Es ist ein Kopfhörer-Boom zu beobachten: Denn auch für Musik, Podcasts oder Telefonate kommen Kopfhörer häufig zum Einsatz. Zu den Gründen für die vermehrte Nutzung zählen die moderne Kopfhörer-Technik, das große Medienangebot und die bessere Tonqualität. Aber ist das gesund für unsere Ohren?

 

Falsche Kopfhörernutzung: Das kann passieren

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gefährden vor allem junge Menschen ihre Gesundheit, indem sie zu laut und zu lange mit Kopfhörern hören. Auch HNO-Arzt Dr. Tilman Krieger warnt: „Wenn man in jungen Jahren häufig laute Musik hört, steigt das Risiko, im Alter schwerhörig zu werden.“

Denn laute und lange Beschallung könne die Sinneszellen im Innenohr irreparabel schädigen, so Krieger weiter. Die Schäden könnten sich über die Lebenszeit unbemerkt summieren – bis zur Schwerhörigkeit. Einige Betroffene würden auch ein Dröhnen, Rauschen oder Sausen im Ohr (Tinnitus) bemerken.

 

Kopfhörer: Worauf man achten sollte

Dabei sind Hörschäden durch Kopfhörergebrauch vermeidbar. Die WHO empfiehlt die sogenannte 60/60-Regel: Nicht lauter als 60 Prozent der maximalen Lautstärke hören und nicht länger als 60 Minuten am Stück. Dann eine Pause einlegen.

Das Gehirn lernt durch aktive Nutzung und Erfahrung.

Wer mit 80 Dezibel hört – so laut wie viele Staubsauger, sollte das außerdem nicht länger als 40 Stunden pro Woche tun, um Hörschäden zu vermeiden.

Kinder und hörempfindliche Menschen sollten laut WHO eine Lautstärke von maximal 75 Dezibel für 40 Wochenstunden nicht überschreiten. HNO-Arzt Dr. Tilman Krieger rät zu noch mehr Zurückhaltung. „Kinder sollten so wenig wie möglich Kopfhörer benutzen. Ihr Gehör ist empfindlicher als das von Erwachsenen. Und es ist noch in der Entwicklung.“ Kinder müssten noch lernen, Umgebungsgeräusche aktiv auszublenden, um sich auf Aktivitäten zu konzentrieren. Der natürliche Lernprozess werde beim Hören mit Kopfhörern beeinträchtigt.

 

Experten raten daher zu wiederkehrenden Hör-Checks.

Wann haben Sie das letzte Mal Ihr Gehör prüfen lassen? Vereinbaren Sie dafür gerne einen kostenfreien Termin mit uns.